Fontastisch – Schriftdatenbanken

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01.07.2020
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Hochwertige Schriften für Druckwerke auszusuchen, kann kostspielig sein. Was tun, wenn nicht so viel Budget vorhanden ist, Sie aber auf gute Typografie nicht verzichten wollen?

Ihr Computer ist von Haus aus mit zahlreichen Schriften ausgestattet. Diese werden von Ihrem Betriebssystem zur Verfügung gestellt. Weiters werden von diversen Programmpaketen wie zum Beispiel Microsoft Office zusätzliche Schriften installiert. Diese können Sie ohne Bedenken für kommerzielle Zwecke nutzen. Um sich jedoch von den sogenannten »Systemschriften« abzuheben, führt kein Weg daran vorbei, sich außerhalb Ihres aktuellen Schriftmenüs umzusehen.

Adobe Fonts

Wenn Sie ein Abonnement der Adobe Creative Cloud nutzen, haben Sie automatisch Zugriff auf den Schriftenservice Adobe Fonts (vormals Typekit). Unter fonts.adobe.com können Sie nach tausenden Schriften suchen und diese sofort für Ihr System aktivieren – Voraussetzung dafür ist, dass Sie mit Ihrer Adobe-ID angemeldet sind. Nach kurzer Zeit sind die Schriften in den Adobe-Programmen auf Ihrem Rechner einsatzbereit.

Per Suchmaske können unterschiedliche Filter wie Schriftklassifizierung oder Schrifteigenschaften angewandt werden, um die Ergebnisse einzugrenzen. Wenn Sie den Namen einer Wunschschrift kennen, können Sie diesen eingeben. Klassiker wie die Adobe Garamond, FF Meta oder Century Gothic sind hier ebenso vertreten wie moderne Schriften. Wie zum Beispiel die Soleil vom österreichischen Schriftgestalter Wolfgang Homola.

Screenshot der Adobe Fonts Website

Schriften mieten

Das gibt’s nicht. Doch das gibt es. Seit 2015 haben Sie die Möglichkeit über Fontstand Schriften monatlich um ein Zehntel des regulären Kaufpreises zu mieten. Gerade bei einmaligen oder kurzen Projekten stellt das eine gute Alternative dar.

Fontstand (fontstand.com) bietet kuratierte, hochwertige Schriften von namhaften Schriftenstudios an (darunter auch Österreichs TypeJockeys). Bevor Sie sich dazu entscheiden, eine Schrift zu mieten, können Sie diese für drei Stunden kostenlos testen. Die Schriftaktivierung und -verwaltung funktioniert direkt über das Programm Fontstand, das auf Ihrem Computer installiert sein muss.

Screenshot der Foutstand-App

Open Source und Gratisschriften

Falls Ihr budgetärer Gürtel so eng geschnallt ist, dass Sie nach kostenlosen Schriften Ausschau halten müssen, sind die folgenden Angebote vielleicht interessant.

Google Fonts (fonts.google.com) stellt kostenlos Schriften zur Verfügung, die für private und kommerzielle Zwecke nutzbar sind. Um die Installation von Goolge-Schriften zu vereinfachen, kann das Programm Skyfonts (skyfonts.com) von Monotype verwendet werden. Damit können Sie nach Google-Schriften suchen und diese zu Ihrem Computersystem hinzufügen.

Screenshot der Google-Fonts Website

Bei Font Squirrel (fontsquirrel.com) gibt es kuratierte Gratis-Schriften. Hierbei handelt es sich um eine Sammlung von Links, die Sie in vielen Fällen auf eine separate Website füh-ren. Um die Installation der Schriften müssen Sie sich hier selbst kümmern.

Bei allen Gratis-Schriften ist etwas Vorsicht geboten, was die Mikrotypografie betrifft. Es kann durchaus sein, dass Sie etwas mehr Zeit investieren müssen, um zum Beispiel einwandfreies Kerning (den Abstand zwischen einzelnen Schriftzeichen) zu erreichen oder eine Schrift mit Mediäval-ziffern (Ziffern mit Ober- und Unterlängen) zu finden.

Vor dem Startschuss am Layout gilt: Testen, testen, testen. Stellen Sie sicher, dass die Schriften, die Sie benutzen möchten, alle Erfordernisse erfüllen, die Sie für die Satzarbeit benötigen. Nutzen Sie moderne Schriften, die im OpenType-Format vorliegen und verwenden Sie nur lizensierte Schriften.

Um sich einen Überblick über die Schriftschmieden abseits der großen Plattformen zu beschaffen, helfen die Websites Type Foundry Directory sowie Type Foundry Index.

Screenshot Type Foundry Directory

Für alle, die gerne in Schriftmusterbüchern stöbern, gibt es die Serie »Year Book of Type« und für österreichisches Schriftendesign das Buch »Subtext: Typedesign« (Niggli, Andreas Pawlik, Martin Tiefenthaler (Herausgeber)

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